Glaukom
GlaukomfrüherkennungProphylaxe und Früherkennung
Was ist ein Glaukom?
Glaukom („grüner Star“) ist der Oberbegriff für eine Gruppe von Augenerkrankungen, die charakteristische und wahrnehmbare krankhafte Veränderungen des Sehnervs verursachen. Der Sehnerv leitet die Seheindrücke vom Auge zum Gehirn. Er ist mit dem Kabel eines Computers zu vergleichen, das den Bildschirm mit der Festplatte verbindet. Diese Information wird im Gehirn in ein Bild umgesetzt, welches wir dann „sehen“.
Das Glaukom ist eine folgenschwere Erkrankungen des Auges. Unerkannt und unbehandelt führt es zur Erblindung: ein vermeidbares Schicksal!
Vorbeugen ist besser als heilen!
Nutzen Sie das Angebot der Glaukomfrüherkennung.
Wer ist gefährdet?
Zur Risikogruppe für die Entwicklung eines Glaukoms zählen:
- Kurzsichtige ab etwa 5 Dioptrien (besser ab ca. 3 bis 5 Dioptrien)
- alle Patienten ab dem 40. Lebensjahr
- Patienten mit Glaukom in der Blutsverwandtschaft
Früherkennung erhält das Augenlicht
Das Glaukom gilt als die häufigste, aber vermeidbare Erblindungsursache.
Worin besteht die Glaukomvorsorge?
Der Augenarzt untersucht gezielt den Sehnerv. Dort findet sich das sogenannte „Glaukomgedächtnis des Auges“, und er bewertet in diesem Zusammenhang den Augeninnendruck. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Präzisionsvermessung des Sehnervenkopfes mit der optischen Kohärenz-Tomografie (OCT). Die ermittelten Werte werden mit Werten in einer Datenbank auf Pathologien verglichen.
Wer trägt die Kosten?
Anders als bei anderen bekannten Früherkennungsuntersuchungen, die von den Krankenkassen gewollt und bezahlt werden, gehört die allgemeine grundsätzliche Glaukom-Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr derzeit leider nicht zu den gesetzlichen Vorsorgeleistungen. Sie muss daher vom Patienten selbst finanziert werden. Liegt eine Glaukom-Erkrankung vor oder besteht ein begründeter Verdacht darauf, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für weitere Untersuchungen und die erforderliche Therapie. Allerdings übernimmt die Kasse nicht die Kosten für die OCT zur Vermessung des Sehnervs, was aufgrund des bewiesenen Nutzens unverständlich ist.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Initiativkreises zur Glaukom-Früherkennung.
Heidelberg Glaukom-Modul –
Optische Kohärenztomografie
Patienteninformation zur Präzisionsvermessung des Sehnervs
Bei der optischen Kohärenztomografie (OCT) handelt es sich um eine bildgebende Untersuchungsmethode zur Früherkennung und Verlaufskontrolle bei Veränderungen des Sehnervs.
Neuer Standard in der Untersuchung des Sehnervs
In den letzten Jahren hat sich die Vermessung des Sehnervenkopfes mit der optischen Kohärenztomografie (OCT) in Behandlungszentren als Standard bei Erkrankungen oder Veränderungen am Sehnerv durchgesetzt. Wegen der viel genaueren Beurteilung von Veränderungen am Sehnerv als mit herkömmlichen Methoden stellt diese Messung einen großen Fortschritt und eine wesentliche Verbesserung in der Behandlung dar. Denn die Notwendigkeit einer Behandlung (mit Medikamenten oder einer Operation) und deren ausreichende Wirksamkeit kann jetzt besser und früher als bisher erkannt werden.
Diese Untersuchung ist besonders sinnvoll bei Patienten mit:
- Glaukom (grünem Star)
- nahe verwandten Angehörigen mit Glaukom-Erkrankung
- auffälliger Exkavation (Aushöhlung) des Sehnervenkopfes
- Veränderungen der Form des Sehnervenkopfes
- okulärer Hypertension (erhöhtem Augeninnendruck ohne Sehnerv-Veränderungen)
Art der Untersuchung
Eine Laserkamera erstellt dreidimensionale Bilder vom Sehnervenkopf, und ein Computer wertet die ca. 147.000 Messpunkte aus. Sehnerv und Netzhaut werden dabei nicht belastet. Die Ergebnisse der Messung werden gespeichert und können so mit späteren Messungen quantitativ verglichen werden. Damit kann schon eine geringe Zunahme der Veränderungen sichtbar gemacht werden.
Die Tomografie ist schmerzlos und ungefährlich und dauert ca. 5 Minuten
Die Aufnahmen werden mit ungefährlichen Laserstrahlen durchgeführt, eine Beeinträchtigung des Sehens findet nicht statt. Die vom Computer berechneten Ergebnisse werden dann beurteilt und ausgewertet. Die Ergebnisse werden gespeichert, damit bei künftigen Untersuchungen der Verlauf genau beurteilt werden kann.
Wie oft sollte die Papillentomografie durchgeführt werden?
Durch die Untersuchung erhält man Informationen, ob der Sehnervenkopf momentan noch normal oder krankhaft verändert ist. Wenn nicht der Verdacht einer schnellen Verschlechterung besteht, reicht meist eine Kontrolle nach etwa einem Jahr aus, um zu beurteilen, ob eine Therapie nötig ist oder eine bestehende Therapie umgestellt werden muss.
Ein wesentlicher Fortschritt der Untersuchung und Behandlung
Mit der Papillentomografie kann man Veränderungen des Sehnervs nicht nur sehen – wie bei der augenärztlichen Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop oder bei einer Fotografie –, sondern sehr exakt ausmessen und mit den Vorbefunden vergleichen. Damit ist man den bleibenden Funktionsausfällen einen großen Schritt voraus.
Kein Ersatz für die Gesichtsfelduntersuchung
Bei der Gesichtsfelduntersuchung wird die Funktion des Sehnervs überprüft. Bei der Papillentomografie wird eine genaue Aufnahme der Beschaffenheit des Sehnervenkopfes gemacht. Es werden also zusätzliche Informationen gewonnen.
Keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung
Obwohl es sich um eine etablierte Methode handelt, gehört diese Untersuchung leider noch nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung und muss daher selbst bezahlt werden. Von den privaten Krankenversicherungen werden die Kosten jedoch meist übernommen (außer von der KVB).